INnovation
Gesundheit
Österreich
10.02.2020

Gesundheit all-inclusive

Die Antwort der Vinzenz Gruppe auf die Lücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung heißt Gesundheitparks. Dahinter steckt ein innovatives Konzept für ein vielfältiges, aufeinander abgestimmtes medizinisches Angebot, das sie seit einigen Jahren im Nahebereich ihrer Spitäler in Wien und Oberösterreich auf Schiene setzt. Nun öffnet auch in Linz ein Gesundheitspark seine Pforten. Die Vinzenz Gruppe betreibt ihn hier gemeinsam mit der Elisabethinen Linz-Wien GmbH.

Wenn Spitäler mit Arztordinationen und anderen Gesundheitsdienstleistern an einem Strang ziehen und eine gut ausgebaute Gesamtversorgung unterstützen, kann das nur eine Win-win-Situation für alle Beteiligten sein, so die „gesunde Idee“ der Vinzenz Gruppe. Nicht zuletzt für die Patientinnen und Patienten. So genannte Gesundheitparks sollen das (akut)medizinische Angebot des gemeinnützigen Krankenhausträgers an allen seinen Standorten optimal ergänzen. Deren besonderes Kennzeichen: Top-Infrastruktur für niedergelassene Kooperationspartner, umfassende Vernetzung, fachliche Schwerpunktsetzung und ein übergreifendes Management, das neuen Gesundheitsservices den Boden bereitet.

In Wien hat die Vinzenz Gruppe bereits einige solcher Gesundheitsparks etabliert, zum Beispiel beim Othopädischen Spital Speising oder beim St.-Josef-Krankenhaus. Bei den Barmherzigen Schwestern in Ried ist er gerade in Aufbau. Und seit Neuestem besitzt auch Linz einen. Die Vinzenz Gruppe hat ihn hier gemeinsam mit der Elisabethinen Linz-Wien GmbH umgesetzt. Ende Februar erfolgt der offizielle Startschuss.

Drei Fixpunkte mit fachlicher Fokussierung

Am 28. Februar lernen die Linzerinnen und Linzer den neuen Gesundheitspark des Ordensklinikums bei einem Tag der offenen Tür kennen, jedenfalls einen Teil davon. Manchen ist vielleicht der Standort Steingasse 4 schon vertraut, obwohl er erst jetzt als Gesundheitspark-Mitglied gekennzeichnet wird: Der gediegene generalsanierte Altbau im Eigentum der Vinzenz Gruppe beherbergt seit 2017 unterschiedliche Expertinnen und Experten im Bereich der Kindergesundheit sowie für die medizinisch-therapeutische Begleitung von Krebspatienten. Und in einer Immobilie der Elisabethinen in der Museumstraße 31 versammeln sich seit Dezember letzten Jahres Einrichtungen, deren Fokus auf Herz- und Hautgesundheit sowie Bewegung liegt.

„Die Gesundheitspark-Standorte in der Umgebung der beiden Spitäler des Ordensklinikums entsprechen dem Wunsch der Bevölkerung nach breit gefächerten medizinischen und therapeutischen Angeboten in lokaler Nähe zueinander“, erläutert die Gesundheitspark-Managerin Sigrid Miksch einen wichtigen Aspekt und gleichzeitig das sichtbarste erste Lebenszeichen des Projekts. „Im April wird noch ein sechsstöckiger Neubau in der Herrenstraße 54 dazukommen, in dem sich ebenfalls Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsdienstleister einmieten. Dort werden dann auch das Vinzenz-Ambulatorium und ein Seminarzentrum situiert sein.“

Das sind die drei Fixpunkte, an denen sich in Linz das Gesundheitspark-Know-how von der Prävention über die Behandlung bis zur Rehabilitation fortan bündelt. Die Betreiber vermieten die Räumlichkeiten an ihre Kooperationspartner. Sie geben auch die fachliche Schwerpunktsetzung vor. „Außerdem wollen wir, dass der Gesundheitspark leistbar ist und den Werten der Vinzenz Gruppe und der Elisabethinen entspricht. Es siedeln sich hier also nicht nur Wahlarzt-, sondern auch Kassenordinationen an. Und sämtliche Gesundheitsangebote drumherum sollen für die gesamte Bevölkerung zugänglich sein.“

Gesundheitsnetzwerk mit neuen Services

Es gibt aber noch eine andere Seite des Gesundheitsparks, die über die örtliche Nähe hinausgeht. „Die zentrale Idee ist die Vernetzung“, sagt Bianca Lehner, die gemeinsam mit Miksch in das Management eingebunden ist. „Deshalb können auch anderswo in der Stadt gelegene Ordinationen Gesundheitspark-Mitglied werden.“ Ob Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Fachkräfte im Bereich der Physiotherapie, Diätologie, Wundbehandlung oder Pflege, sie alle sollen gleichwertige Partnerinnen und Partner sein. Und auch in diesem Sinne agieren.

„Ein Umgang auf Augenhöhe und Teamwork sind uns wichtig“, betonen die beiden Gesundheitspark-Managerinnen. „Wer die Kolleginnen und Kollegen gut kennt, vielleicht sogar Tür an Tür mit ihnen arbeitet, weiß auch, wohin sich seine Patientinnen und Patienten in Gesundheitsfragen wenden können, die er selbst nicht abdeckt.“ Und nicht zuletzt lassen sich so gemeinsam Themenfelder bearbeiten und neue Services entwickeln. „Etwa Fortbildungen, Vortragsreihen oder Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, bei denen unterschiedliche Expertisen zu einem bestimmten Krankheitsbild einfließen.“

Laufend erweitertes Leistungsspektrum

Zur medizinischen und therapeutischen Rundum-Versorgung inklusive neuartigen Informationsformaten gesellen sich Fachgeschäfte – ein Vorreiter ist hier etwa eines für Perücken – und das Fitnessstudio health für medizinisches Training. Ab Mai ist mit dem Café-Restaurant Kulinario am Standort Herrenstraße auch die passende gesundheitsbewusste Gastronomie vorhanden. „Es hat eine Lehrküche, die man für Events mieten kann“, erzählt Miksch. „Das bietet natürlich auch unseren Netzwerkpartnern interessante Möglichkeiten, etwa um dort Ernährungsthemen aus medizinischer Sicht vorzustellen.“ Der Vinzenz-Gruppe und den Elisabethinen gehe es darum, die Basis für möglichst viele potenzielle Aktivitäten im Bereich der Gesundheit zu schaffen. „Inwieweit und in welcher Form die Netzwerkpartner das in Anspruch nehmen, ist natürlich ihnen selbst überlassen.“

Auf alle Fälle seien die Gesundheitsparks ein essenzieller Baustein für ein neues Verständnis der Gesundheitsversorgung, fügt Lehner hinzu. „Nicht jede Leistung muss im Spital erbracht werden. Es zählt vielmehr die gute Vernetzung mit kompetenten Einrichtungen und Praxen, in denen niedergelassene Spezialistinnen und Spezialisten eng mit den Krankenhäusern zusammenarbeiten.“ Solchermaßen ergänzt, würden Letztere entlastet und könnten sich wieder stärker ihrem eigentlichen Auftrag widmen. „Und die Bevölkerung findet sich besser im Gesundheitssystem zurecht.“ Die fachliche Schwerpunktsetzung an den drei zentralen Standorten erleichtere das Finden von Ansprechpartnern und ersten Anlaufstellen. Zusätzlich listet eine Website sämtliche Kooperationspartner auf. Diese sind außerdem an der „Gesundheitspark Ordensklinikum Linz“-Plakette an ihren Ordinationen erkennbar. Ab Mitte des Jahres können Patientinnen und Patienten ihre Anregungen sogar in eigenen Patientenbeiräten einbringen. „So kann sich der Gesundheitpark direkt an deren Wünschen weiterentwickeln.“

Text: Uschi Sorz

Ab 28. Februar online: www.gesundheitspark.at

Sigrid Miksch,

Managerin des Gesundheitsparks Ordensklinikum Linz

Bianca Lehner,

Managerin des Gesundheitsparks Ordensklinikum Linz

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