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Gesundheit
Österreich
02.08.2019

Hospiz St. Barbara: Segensreiche Zusammenarbeit

Hell und freundlich sind die Räumlichkeiten, in denen das St. Barbara Hospiz im Ordensklinikum Linz Elisabethinen derzeit noch untergebracht ist. In sechs Zimmern werden Patientinnen und Patienten versorgt und gepflegt, die das letzte Stück ihres Lebenswegs angetreten haben. Ungewöhnlich ist: Das Hospiz wird gleich von vier Eigentümern geführt – und das im besten Einvernehmen. Ein Lokalaugenschein.

Im vierten Stock des Ordensklinikums Linz Elisabethinen befindet sich eine Einrichtung, die sich dem letzten Stück Lebensweg widmet. Seit 2016 ist hier ein Hospiz mit derzeit sechs Betten untergebracht. Ungewöhnlich ist die Konstellation, unter der das Hospiz geführt wird. Gleich vier Träger sind es, die die Einrichtung und den Betrieb des Hospizes ermöglichen.

Vier Träger für ein Ziel

„Der Konvent der Barmherzigen Brüder, die Vinzenz-Gruppe, die Elisabethinen Linz-Wien und das Rote Kreuz OÖ betreiben das Hospiz gemeinsam“, erklärt Martin Bischof, Geschäftsführer des St. Barbara Hospiz. Üblicherweise werden Einrichtungen wie ein Hospiz von einem Eigentümer betrieben. In diesem Fall hat sich die Zusammenarbeit der drei Krankenhäuserträger sowie des Roten Kreuzes allerdings als ausgesprochen segensreich erwiesen. Denn jeder Eigentümer stellt jene Funktion in den Dienst der Sache, die er besonders gut kann. „Das Rote Kreuz organisiert die Freiwilligenarbeit“, erklärt Bischof, „die Barmherzigen Brüder kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit, die Elisabethinen konnten rasch die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und die Vinzenz-Gruppe stellt mit der BHS Pflege GmbH das Dokumentationssystem zur Verfügung und trägt die Letztverantwortung in der Pflege“.

Management

v.l.n.r.: Walter Aichinger (Präsident Rotes Kreuz OÖ), Michael Heinisch (Geschäftsführer Vinzenz Gruppe), Martin Bischof (Geschäftsführer St. Barbara Hospiz), Raimund Kaplinger (Geschäftsführer Elisabethinen Linz Wien), Peter Ausweger (Gesamtleiter Konventhospital Barmherzige Brüder)

Rasche Umsetzung des Konzepts

Das Hospiz-Konzept wurde 2014 dem damaligen Landeshauptmann Josef Pühringer vorgestellt. Bereits im Jahr darauf präsentierte man im Rahmen einer Pressekonferenz das „erste Hospiz in Oberösterreich“. Im Mai 2016 wurde die Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet und bereits am 8. Juni des gleichen Jahres fand die Eröffnung im Ordensklinikum Linz Elisabethinenstatt. Die erste Bewohnerin zog dann im 27. Juni 2017 ein. Im Jahr 2017 erfolgte auch die Erweiterung auf sechs Hospizplätze.

Vier Eigentümer mit ganz unterschiedlichen Motiven und Sichtweisen zu einigen, um ein gemeinsames Projekt zu starten, klingt nicht einfach. Von Anfang an allerdings setzten die Projektverantwortlichen auf umfassende Kommunikation mit allen Beteiligten. „Wir haben sehr viel miteinander geredet und das beste aus allen Welten vereint“, erklärt Bischof. Und so gestaltete sich die Einrichtung des Hospizes im Ordensklinikum Linz Elisabethinenweitgehend friktionsfrei. Von Anfang an war zudem klar, dass die Unterbringung des Hospizes im Krankenhaus nur eine Übergangslösung sein sollte.

Einladend, freundlich und multiprofessionell

Das Hospiz ist einladend und freundlich. Neben sechs Zimmern für die Patientinnen und Patienten findet sich dort auch ein gemütliches Wohnzimmer, eine kleine Küche, ein hochmodernes Badezimmer mit Badewanne und ein ansprechendes Dienstzimmer für das Pflegeteam. „Wir haben gar nicht viel verändert“, berichtet Schwester Margret, die das Hospiz leitet. „Es war von Anfang an klar, dass das Hospiz als Teil des Krankenhauses nur eine Übergangslösung sein wird, bis das neue Haus zur Verfügung stehen wird. Geringe finanzielle Mittel zum Ausbau der Station waren kein Hinderungsgrund für eine gemütliche, angenehme und warme Atmosphäre, wie der Lokalaugenschein zeigte. Ein multiprofessionelles Team aus Medizin, Pflege, Sozialpädagogik, Seelsorge und Physiotherapie sorgt für eine ganzheitliche Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner.

Aufenthaltsraum

Bald wird das Hospiz umziehen. Seit einiger Zeit wird in Sichtweite des Krankenhauses ein Gebäude errichtet, das im Endausbau zehn Zimmer für Menschen auf dem letzten Stück ihrer Lebensreise zur Verfügung stellen soll.

Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit dem Ordensklinikum Linz Elisabethinen, das über eine Palliativstation verfügt. Vier spezialisierte Ärztinnen und Ärzte kümmern sich um die BewohnerInnen. In Kooperation mit der Vinzenzgruppe wird den BewohnerInnen ein engagiertes Pflegeteam zur Verfügung gestellt, das von der erfahrenen Krankenschwester Margret Krebelder geleitet wird. Auch psychologische und seelsorgerische Betreuung wird angeboten. Die religiöse Zugehörigkeit der PatientInnen spielt bei der Aufnahme keine Rolle. Jeder Patient/jede Patientin wird – ungeachtet ihrer finanziellen Verhältnisse, religiösen Zugehörigkeit und ihrer Weltanschauung - individuell auf dem letzten Stück ihres Lebenswegs begleitet.

Text: Sabine Fisch

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