Die aktuelle Zahl: 148
Um 148 zusätzliche Arztbesuche pro 1.000 Patient*innen steigt die Inanspruchnahme von Einrichtungen der Primärversorgung, wenn langjährige Hausärzt*innen in den Ruhestand gehen oder übersiedeln. Dies zeigt eine aktuelle norwegische Studie.
148 zusätzliche Kontakte mit ärztlichen Primärversorger*innen pro 1.000 Patient*innen fallen an, wenn Menschen ihre langjährige Hausärztin oder ihren langjährigen Hausarzt verlieren. Diese bemerkenswerte Zahl unterstreicht die Bedeutung einer langfristigen therapeutischen Beziehung in der hausärztlichen Versorgung.
Forscher*innen der NTNU Trondheim untersuchten die Auswirkungen bei über 1,1 Millionen Menschen, die ihre angestammten Hausärzt*innen verloren. 819 gingen in den Ruhestand, 228 zogen in andere Landkreise. Neben der erhöhten Inanspruchnahme des Primärversorgungssystems stieg auch die Nutzung von Notfalldiensten und Krankenhäusern um drei bis fünf Prozent. Die gute Nachricht: Die Sterblichkeitsrate blieb unverändert.
Eine ältere Studie aus dem Jahr 2022 hatte gezeigt, dass Patient*innen mit einer mehr als 15-jährigen Bindung an den Hausarzt oder die Hausärztin ein um 25 Prozent geringeres Sterberisiko aufwiesen als jene mit kurzer Betreuungszeit von maximal einem Jahr.
Relevant ist dieses Thema vor dem Hintergrund des zunehmenden Hausärzt*innenmangels: In Norwegen haben mittlerweile fast 3,5 Prozent der Bevölkerung keinen festen Hausarzt mehr.
Quelle: General practitioners retiring or relocating and its association with healthcare use and mortality: a cohort study using Norwegian national data | BMJ Quality & Safety; BMJ Quality & Safety Published Online First: 26 July 2024. doi: 10.1136/bmjqs-2023-017064